Freude am Kochen entdecken

Die gute Nachricht, die Freude am Kochen kommt ganz von alleine. Öffnet man sich dem kreativen Tun in der Küche und nimmt wahr, wie gut es selbstgekocht schmeckt, breitet sich garantiert ein Wohlgefühl aus und man wird bald zum größten Fan seiner eigenen Kreationen.

Alltägliches Kochen, vielleicht schon warmes Frühstück, dann mittags und abends, bedarf dennoch immer wieder einer Extraportion Motivation. Hier ein paar Inspirationen.

Warum ist Kochen so wichtig?

Kochen ist der Auftakt zum Genuss. Das sinnliche Vergüngen einer guten Mahlzeit startet schon beim Kochen. Farbe, Form, Duft und Geschmack der Zutaten, kreative oder auch beinahe meditative Prozesse bei der Zubereitung, schwingen uns schon freudig darauf ein. Doch allzu oft gibt es Ausreden.

Zeit als Ausrede

Kochen ist eine der besten Arten für sich selbst zu sorgen. Zeit fürs Kochen nehmen, heißt sich selbst wichtig nehmen, denn Kochen ist eine Form der Selbstliebe. Beim Selberkochen habe ich es in der Hand ganz nach meinen gesundheitlichen Bedürfnissen, Überzeugungen und nach meinem Geschmack zu kochen. Ich kann mich danach richten, ob mir gerade nach etwas mehr Schärfe oder etwas mehr Frische ist. Ein Fertiggericht oder das Essen vom Wirten kann das nicht. Selbstgekochtetes Essen ist individuell und das ist, was wir brauchen. Essen, das ganz uns entspricht. Zugegeben, die Zeit müssen wir uns nehmen, bewusst nehmen.

Können als Ausrede

Jeder kann kochen. Kochen ist keine Kunst. Das sind grantiert keine leere Floskeln. Gutes, gesundes Essen ist oft ganz einfach. Wenige Zutaten in Pfanne/Topf/Backrohr geben, gut würzen und in Kürze fertig auf den Teller schaufeln. Zwanzig Minuten braucht es auch bis der Pizzadienst liefert oder der Kellner endlich zum Tisch kommt. Ein paar Tricks zur leckeren Zubereitung hat jeder bald drauf. Saisonales Gemüse, frische Kräuter in großen Mengen und hochwertige Gewürze sind mein Tipp für alle, die nach einer Einstiegsdroge ins Kochvergnügen suchen. Einfache Zutaten wie frisch geriebener Ingwer, frisch geriebene Zitronenschale oder zerstoßene Korianderkörner sind weder Luxus noch Wissenschaft, bereiten aber ein erstauliches olfaktorisches und geschmackliches Erlebnis.

Die Sache mit der Gesundheit

Wer selbst kocht, nimmt wohl weniger Salz und weniger Zucker zu sich oder gar „Müll“ wie Fructose-Glucose-Sirup, andere Süßungsmittel, kritische Farbstoffe und vielerlei Zusatzstoffe. Allergien und Unverträglichkeiten können beim Selberkochen köstlich und kostengünstig umschifft werden. Verdauungsschwächen und Verdauungsbeschwerden können vermieden werden oder durch den Umstieg auf tägliches Selberkochen geheilt werden. Für viele Menschen ist das heutzutage ein besonders wichtiger Aspekt. Selbstgemachtes Essen enthält eher das Maximum an Nährstoffen und ist am besten verträglich.

Mit dem Essen nehmen wir auch feinstoffliche Nahrung zu uns. Eine mit Liebe gekochte frische Mahlzeit nährt unsere Seele besonders. Industriell-gefertige Nahrung und Tiefkühlkost tun das weniger oder gar nicht.

Mit dem Kochen wachsen wir

Nicht nur vom Essen wachsen wir (in die Höhe oder später in die Breite) auch das Kochen lässt uns wachsen. Die Phantasie wird angeregt, die Kreativität wird gefördert. Eine gelungene Mahlzeit macht zurecht stolz, stärkt den Selbstwert und das Selbstvertrauen und wir häufen Erfahrungen an. Nach diesem Motto „gehören“ Menschen jeden Alters an den Herd. Kinder strahlen über ihre eignen Muffin-Kreationen und Pizzen. Für ältere Menschen ist es ein Jungbrunnen und sinnstiftend in der Küche gebraucht zu werden. Mit dem Kochen ist das Wahrnehmen von Verantwortung verbunden. Ebenso ist Kochen Beziehungschule.

Abgesehen von der Persönlichkeit und den Kochkenntnisse wächst auch die Sensibilität unseres Geschmackssinnes, wenn er durch unsere Küchenexperimente gefordert wird. Und nicht zu vergessen, Freundschaften wachsen in der Küche. Schließlich finden die besten Partys in der Küche statt.

Kochen als Geschenk an unsere Kinder und Kindeskinder

Ich hoffe doch, wir sind alle Klimaschützer und wer selbst kocht, tut noch ein bisschen mehr oder hat die Chance dazu. Die Chance regional, ganz bio einzukaufen Verpackungsmaterial einzusparen, bewusst Zutaten wegzulassen oder zu reduzieren, Reste zu verwerten und auf industrielle Fertigung zu verzichten, liegt darin. Wer selbst eine Aufstrich in der Küche zaubert, wird wohl nicht Plamöl reinmischen und globale Umweltsünder unterstützen. Ach wie gut, dass es frisch & saisonal am besten schmeckt!

Natürlich ist Kochen auch im direkten Sinne mehrfach ein Geschenk an unsere Kinder und Kindeskinder. Wir alle haben dazu Kindheitserinnerungen.

Das Drumherum

Ich stelle die These auf, je schöner und großangelegter die Küche ist, umso mehr Zeit verbringt man darin und umso inspirierter kocht man. Die Küche soll ein schöner Platz im Zuhause sein, ein Ort zum Wohlfühlen. Sie gehört ins richtige Licht gerückt, braucht gute Geräte, praktische Kochenutensilien und gut gefüllte Vorräte. Hie und da ein neues Tellerchen oder Schüsselchen, ein Messerchen mehr, machen einfach Spaß. Und weil die Kochlaune doch kein Dauerbrenner ist, helfen auch Musik, frische Luft und Gesellschaft.

Mit schlechter Laune oder unwillig kochen ist nicht sinnvoll. Ich bin manches Mal zu hungrig um zu kochen. Dann snacke ich etwas (ungekocht aber gesund), damit ich Ruhe und Kraft zum Kochen finde. Zu guter Letzt nehme ich mir Zeit, das Essen schön anzurichten und versuche – da bin ich noch sehr schlecht darin – die Mahlzeit langsam mit viel Achtsamkeit zu genießen. Jedes Essen soll ein Fest sein!

In diesen Sinne wünsche ich jedem viele schöne Stunden in der Küche und viel Freude und Genuss mit dem selbst zubereiteten Schätzen!